Identitätskonstruktion durch Sprache
Expertin 2
Geboren und aufgewachsen in Polen. Studium der Hispanistik und anschließender beruflicher Werdegang als Übersetzerin und Dolmetscherin in Polen für die spanische Sprache. Aus persönlichen Gründen anschließender Spracherwerb in Deutsch, sowie Umzug nach Österreich und mittlerweile auch beruflich mit der deutschen Sprache beschäftigt.
Identität
Für die befragte Person ist die Frage nach der Identität breiter und nicht auf ein konkretes Land beziehbar, da dazu mehrere Faktoren. Sie kennt junge Personen welche sich aufgrund ihrer Wurzeln als Pol:innen sehen, ohne die Sprache gut zu beherrschen, oder viel zu verwenden. Dies steht für die Befragte nicht im Wiederspruch zur Identifizierung mit einer Kultur.
Der Pass ist jedenfalls nichts der eigenen Identität zu tun in den Augen der Interviewpartnerin.
Die polnische Sprache
Diese ist für die Interviewpartnerin nicht nur die Muttersprache, sondern auch die Arbeitssprache, was eine doppelte Funktion bedeutet, nämlich im privaten wie auch im beruflichen Bereich. Eine Weiterbildung, bzw. bewusste Pflege der Sprache ist aus diesem Grund auch wichtig.
Beim Übersetzen aus oder in eine Sprache, kommt es für die Befragte letztendlich auf die Kenntnisse an. Wenn jemand gut darin ist, spielen äußerliche Merkmale oder die Identität keine Rolle (in Bezug auf die Debatte, ob nur Afroamerikanner:innen das Gedicht von Amanda Gorman „The hill we climb“ übersetzen können). Es ist dennoch wichtig die Zielkultur gut zu kennen, also jene in die übersetzt wird.
Die polnische Community
Die Interviewpartnerin nimmt es wahr, dass es hier nicht nur ein Angebot, sondern auch eine Nachfrage nach beispielsweise katholischen Messen in polnischer Sprache gibt. Auch über das schulische Angebot in Österreich, sowie angeboten Sprachkurse für Interessent:innen wurde im Interview gesprochen.
Stereotypen und Vorurteile über Pol:innen
Folgende Stereotypen wurden im Interview genannt:
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Polen stehlen. (nach diesem Vorurteil wurde die Person von der Interviewerin aktiv gefragt) Sie gab an, dass ihr dies als Gerichtsdolmetscherin bereits erfahren zu haben, aber sie hätte dieses Vorurteil selbst noch niemals von jemandem persönlich gehört.
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Polen sind sehr gute und begabte Handwerker.